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Objekt Fertig-Haus

Was noch zu erwähnen wäre:


Da es sich bei dem Objekt um ein Fertig-Haus aus dem Jahre 1972 handelt, also vor der Ölkrise gebaut wurde, mussten wir uns in puncto Wärmeschutz, Schallschutz und Masse im Haus besonders viel Gedanken machen. Dies brachte uns auf die Idee mit Lehm zu arbeiten. Wir brachten nun insgesamt ca. 12 Tonnen Lehm in das Haus ein (vornehmlich von innen an die nach außen zeigenden Wände) und erhöhten somit die Masse (Wärmespeicher-Kapazität) des Hauses. Feine Nebeneffekte dabei waren ein verbesserter Schallschutz, ein gesundes Raumklima, so wie eine gute und konstante Luftfeuchte von ca. 55%. Der Lehm wurde in Form von Platten 25 cm x 125 cm, ca. 3,5 cm dick, an die Wände geschraubt in die dann Heizschlangen verlegt wurden. Danach kamen noch 1 -1,5 cm Lehm Putz drauf. Das ganze Haus rüsteten wir damit auf Flächenheizung um und fahren dabei mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen von 28° bis 35°. In der Küche, Esszimmer und im Bad verlegten wir eine Fußbodenheizung. Alle Flächenheizungen werden mit Einzelraum-Thermostaten geregelt.

Des weiteren ist ein Energie-Monitoring (über Daten-Logger) angedacht bei dem uns der Energieberater und der Anlagen-Bauer (Heizungsmonteur) drei Heizperioden  begleiten werden um die Anlagentechnik zu optimieren, sie individuell an die Bedürfnisse anzupassen und zu sehen, ob alles rund läuft (z.B Rückschlagklappe = OK?, Drei-Wegemischer = OK? ,  Spreizung Vor-Rück-Lauf für Solar und HzK = OK? , usw…).

Zudem ist ein Verbrauchs-Monitoring geplant, so dass wir immer einen Überblick haben was an Energie gewonnen (Sonne) und verbraucht (Holz, Öl) wird.

Ein weiterer Pluspunkt der Steuerung (die aus einem kleinen Monitor besteht und im Wohnzimmer montiert wurde) ist, dass man sofort sieht welche Temperaturen im Pufferspeicher herrschen. Damit ist ein optimales Anfeuern des Holzofens mit Wasser-Tasche in Zusammenarbeit mit der Öl-Heizung und Solar möglich. Und das insbesondere dann, wenn die Sonne mal nicht scheint oder schlechtes Wetter angesagt ist.

Der Ofen ist Raumluft unabhängig und hat eine elektronische Abbrandsteuerung, die es erlaubt den Scheitholz-Ofen (9 KW, 70/30) ein effizientes Verbrennen der Biomasse(Scheitholz) zu gewährleisten und zudem Feinstaub zu vermeiden.

Für die Dämmung im Innenbereich wurde nachwachsender Rohstoff (Holzfaser) verwendet, für die Geschoßdecken und Kellerdecken-Dämmung (außerhalb des Wohnbereiches) legten wir Wert auf einen hohen Wärmedurchgangs-Koeffizienten (WLS). Das lösten wir mit einem Hochleistungs-Dämmstoff aus PUR/PIR Hartschaum WLS 023 und WLS 032.

Da das Haus eine Ost-West Ausrichtung hat und wir ungern auf Solar-Ertrag verzichten wollten, waren Überlegungen im Gang die Solar-Kollektoren 12m2 an der Giebelwand zu befestigen um sie auf 45°- 50° aufzuständern. Mittlerweile ist ein Großflächenkollektor auf dem Satteldach mit Süd-Ost-Ausrichtung installiert.

Da der Technik-Raum für einen 1000 Liter Kombi-Pufferspeicher zu klein war haben wir uns entschlossen, einen Durchbruch zum Öl-Tank-Lager vorzunehmen, die 40 Jahre alten 3 x 2000 Liter Stahltanks zu demontieren und drei neue doppelwandige 1000 Liter Kunststoff-Tanks einzubauen. Damit besteht die Option später noch zusätzlich einen zweiten Pufferspeicher        (Gesamt 2000 Liter) einzubauen.

Die Warmwasser-Erzeugung wird im Durchflussverfahren umgesetzt, um immer hygienisch einwandfreies Brauchwasser zu Verfügung zu haben.

Es wurden auch neue Drei-Scheiben Wärmeschutzfenster mit warmer Kante eingebaut. Die Rollläden sind von außen auf die Hauswand montiert (Wärmebrücken frei). Eine neue Haustür mit einem guten Ud-Wert, Einbruchschutz und mit dreifachen Dichtungen wurde auch umgesetzt.

Dies hat uns veranlasst über den Luftwechsel nach zu denken und eine Lüftungsanlage mit WRG einzubauen.

Bei der Lüftungs-Anlage entschieden wir uns für ein dezentrales System mit WRG 90%, sowie einem Kreuzstrom-Wärmetaucher mit  CO²- und Feuchte-Sensor um unnötiges Laufen der Lüfter zu vermeiden und um den Feuchteschutz zu gewährleisten. Das besondere an dem System ist der Mix aus dezentralenund zentralen Elemente. Es wurde in die Außenwand eingebaut, hat aber zusätzlich Anschlüsse die es erlauben mehrere Räume mit einzubinden wie Z.B Küche, WC, Bad, Büro und Kinderzimmer. Die Lüfter können untereinander kommunizieren und sich auf den optimalen Luftwechsel ein regeln.

(Nebeneffekte: Lärmschutz, Wärmerückgewinnung, Allergiker freundliches Wohnen, gute Luft im Haus.)

In der Umbauphase wurde ein besonderes Augenmerk auf die Luftdichtheitsebene (Dampfbremse) gelegt. Durch Blow-Door-Tests wurde kontrolliert und bestätigt, daß alles gut abgedichtet ist.

Die Dunstabzugshaube in der Küche läuft im Umluftbetrieb ; auch um Energie zu sparen.

Selbstverständlich werden wir die Kaltwasser-Installation im Haus auf Regenwasser-Nutzung  vorbereiten… WC, Garten, Waschmaschine, Putzstelle.                   Und den Geschirrspüler und Waschmaschine ans Warmwasser anschließen.

Bei der Beleuchtung wurden im ganzen Haus LED-Einbaustrahler eingebaut und bei den neuen Küchengeräten auf den Energielabel A +++ geachtet.